TV Tipps / Namibia im Fernsehen

09.09.2009, 13:30 - 14:15, HR

Namibia - Land der roten Stille

Schwarzwälder Kirschtorte und Rosinenbrot im Café Schneider, der Gesangsverein von Swakopmund und die deutsche Zeitung von Windhoek - Namibia scheint immer noch ein Stück weit 'Deutsch Südwest-Afrika' zu sein - oberflächlich betrachtet.

In der seit 1990 unabhängigen Republik Namibia finden sich noch Spuren der jüngeren kolonialen Vergangenheit. Die deutsche Besatzung war aber nur eine knappe Episode um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Landes ist unendlich viel reicher und komplexer. Am Brandberg und bei Twyfelfontein findet man Petroglyphen und Spuren einer Besiedlung, die 20.000 Jahre zurück reichen. Im Nordwesten, im Kaokoveld, lebt das Volk der Himba ein traditionelles nomadisches Leben. Himba, San, Herero, Nama: zwölf Völker siedeln auf dem Gebiet der Republik Namibia. Jedes hat seine eigene Geschichte, seine Mythen, Traditionen und Bräuche. Namibia ist gleichzeitig ein sehr altes und ein junges Land: 40 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Daneben ist Namibia ein unvergleichlich vielfältiges Naturparadies. Filmautor Peter M. Kruchten besucht die sternförmigen Sanddünen im Sossusvlei, den Fish River Canyon im Süden, die Köcherbäume von Keetmanshoop und die rätselhafte Welwitschia-Staude in der Wüste Namib unweit der Skelettküste. Der Film spannt den Bogen von der prähistorischen Vergangenheit in die Gegenwart und stellt Menschen vor, die dem Land sein heutiges Gesicht gegeben haben. Namibia, so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen, aber mit unter zwei Millionen Menschen dünn besiedelt, ist so etwas wie die Arche Noah Afrikas - ein stilles, bezauberndes Land zwischen Kalahari und Namib, ein Land der roten Stille.

 

Quelle: HR

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