Kolmanskop

Der große Diamantenrausch in Namibia begann im Jahre 1908 in der deutschen Kolonialzeit. Der Eisenbahnarbeiter Zacharias Lewala, der an der Strecke zwischen Lüderitz und Keetmanshoop arbeitete, fand direkt in den Sanddünen einen auffälligen Stein. Dies war der Ausgangspunkt eines Runs auf Glück und Reichtum in kurzer Zeit. Mit Kolmanskop oder auf Deutsch Kolmanskuppe wurde eine kleine Stadt das Hauptquartier des Diamantenabbaus in der Gegend und für kurze Zeit gab es in Kolmanskop einen für Afrika unglaublichen Reichtum und Luxus. Es gab eine Eisfabrik, ein Kasino und prächtige Wohnhäuser. Dies alles entstand in wenigen Jahren nach dem ersten Diamantenfund 1908.

Ab 1929 verlor Kolmanskop an Bedeutung, da die Diamantenfunde zurückgingen und in Oranjemund weiter südlich größere Diamanten gefunden wurden. Dorthin wurde schließlich die Verwaltung des Diamantenabbaus verlegt. Im Jahre 1956 verließ der letzte Einwohner die Stadt Kolmanskop, die heute eine Geisterstadt ist und in den Sanddünen der Namib zu verschwinden droht. Der Tourismus sorgt jedoch dafür, dass dies nicht vollständig geschieht, denn die Geisterstadt kann besichtigt werden. Es werden Führungen angeboten und man kann die teilweise halb sandüberfluteten Gebäude auch betreten. Viele Gegenstände und Einrichtungen aus der diamantenen Zeit von Kolmanskop sind noch erhalten und geben Einblicke in das damalige Leben.

Die Stadt liegt im Diamantensperrgebiet, das mit Ausnahme von Kolmanskop (zu bestimmten Besuchszeiten) nicht betreten werden darf. Noch heute werden im Gebiet südlich von Lüderitz und Kolmanskop Diamanten von der Gesellschaft Namdeb abgebaut. Aus Namibia sollen 90% aller Schmuckdiamanten der Welt kommen.

 

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