Das Volk der Nomaden in Namibias Norden

Die Himba

Im Kaokoveld im Nordwesten Namibias lebt das halbnomadische Hirtenvolk der Himba. Viele Himba leben dort heute noch selbstbewußt und stolz nach ihren überlieferten Traditionen obwohl die moderne Gesellschaft in vielfältiger Form in das Leben auch dieses Naturvolkes eingreift.

Geschichte

Die Ursprünge der heute in Namibia lebenden Himba sind nicht mit aller Sicherheit geklärt. Vielfach nehmen die Historiker jedoch an, dass sie im 15./16. Jahrhundert aus dem heutigen Botswana einwanderten. Damals waren die Himba noch Teil der Herero und erst später führten getrennte Siedlungsgebiete zu unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Stammesteilen. Während die Herero mit den ins Land kommenden Weißen in engen Kontakt kamen und auch überwiegend den christlichen Glauben annahmen, lebten die Himba im unwirtlichen Kaokoland lange in Abgeschiedenheit. Diese relative Ruhe überdauerte auch die deutsche Kolonialzeit und den Beginn der südafrikanischen Verwaltung Namibias. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts vernichtete eine schlimme Dürre 90 Prozent des Viehbestandes der Himba und gleichzeitig blieben sie auch vom Bürgerkrieg zwischen Swapo und südafrikanischer Armee nicht verschont. Diese Ereignisse brachten das Volk der Himba nahe an den Untergang ihrer Lebensweise und Tradition, von dem sie sich bis heute nicht wieder vollständig erholt haben.

Traditionelle Lebensweise

Die Himba leben traditionell in runden igluartigen Hütten aus gebogenen Zweigen und Lehm, die relaiv einfach an anderer Stelle neu errichtet werden können. Die charakterische auffällige ockerrote Hautfarbe gewinnen sie durch eine Creme, die aus Butterfett, Kräutern und eisenhaltigem Steinstaub hergestellt wird, zum Schönheitsideal der Himba beiträgt und gleichzeitig die Haut schützt. Besondere Bedeutung haben Haartracht und Kopfbedeckung, die Auskunft über den jeweiligen Familienstand und das Geschlecht geben. So darf z.B. ein verheirateter Mann seine Kopfbedeckung nur bei einem familiären Trauerfall abnehmen und trägt sie ansonsten ständig. Die Himba leben als Hirten von Ziegen und Rindern, die sie in Form von Milch und Blutabzapfungen zur Nahrung verwenden. Das Schlachten von Rindern ist selten, bestimmen doch die Rinderherden in ihrer Größe den sozialen Status.

 

Himba-Mann mit Kopfbedeckung
Auf dem Friedhof in Okahandja
Himba-Frau und Kind

Himba-Mann mit Kopfbedeckung
Auf dem Friedhof in Okahandja
Himba-Frau und Kind

Eine Himbafrau und ein Himbajunge auf dem Hererogedenktag in Okahandja.

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